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Whistler, ein Traum für Freerider

Whistler Blackcomb

Zum Skifahren und Heliskiing nach Whistler… ein Traum wird wahr! Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Bei guten Witterungsbedingungen kann man auf dem Weg nach Vancouver schon einen Blick auf die verschneiten Gipfel werfen, bevor dann im Anflug auf den Flughafen Vancouver Island und der Pazifische Ozean unter einem liegen. Dann geht es über den Sea to Sky Highway entlang der Pazifikküste mit traumhaften Ausblicken nach Whistler. Der Einfluss des arktischen Klimas sorgt für die Schneesicherheit und den Pulverschnee. Der Schnee ist allerdings nicht immer so „pulvrig“ wie in anderen Skiregionen Kanadas, aber aufgrund der häufigen und ergiebigen Niederschläge eine Wonne für Tiefschnee-Fahrer.
Am Fuße des Whistler Mountain und des Blackcomb Mountain liegt der quirlige Ort Whistler. In Downtown findet sich ein bunter Mix aus Shops, Restaurants verschiedenster Stilrichtungen und hippen Bars. Das Publikum ist ebenso gemischt und erlebnisorientiert. In der Fußgängerzone ist immer was los. Auch Après Ski gibt es in zahlreichen Bars, teils direkt am Ende der Talabfahrten zum Whistler Village. Ähnlich wie man es aus Europa kennt. Ein Tipp ist z.B. das “El Furniture Warehouse”. Das ist eine Sportsbar gegenüber des Delta Hotels mit vielen Locals, also jungem Publikum. Jedes Gericht auf der Karte kostet 5 Dollar. Wenn man viel Hunger hat bestellt man zwei Sachen. Coole Athmosphäre, perfekt zum Après Ski.

Neben dem Hauptaspekt Skifahren werden aber auch zahlreiche andere Winteraktivitäten angeboten. Wir hatten beim Schlittenhunde fahren ein unvergessliches Erlebnis mit den bewegungsfreudigen Huskies im dicksten Schneetreiben. An den Lärm der kläffenden Hunde vor dem Start der Schlitten musste man sich erst gewöhnen, aber als es dann losging konnte man spüren, mit wieviel Freude die Hunde durch den tiefen Schnee stoben. Und wir durften den Schlitten sogar mal ein Stück selbst lenken.
Wir residieren im wohl besten Haus am Platze, dem legendären Fairmont Chateau Hotel. Während für Kanadier und bei Buchung vor Ort das Luxushotel kaum bezahlbar erscheint, gibt es über Schneesatt.com interessante Packages und Sonderraten, die uns einen Aufenthalt in diesem exklusiven Haus ermöglichen. So haben wir ein Package „zahle 10 Nächte und bleibe 12“, wobei auch die Rate an sich deutlich günstiger ist als vor Ort. Schneesatt.com hat auch für die meisten anderen Hotels in Whistler tolle Angebote.
An der Talabfahrt des Blackcomb Mountain gelegen geht es vom üppigen Frühstücksbuffet direkt auf die Piste. Wer mag, lässt sich die Ski vom freundlichen Personal des Skiraums und hauseigenen Skiverleih aus dem Untergeschoss bis an den Lift Wizzard Express tragen. Der Service kennt keine Grenzen. Doch trotz allem Luxus herrscht in dem Hotel eine lockere Atmosphäre. Es ist durchaus normal, wenn Gäste im weißen Bademantel auf dem Weg in den Spa mitten durch die Lobby laufen.
Das Skigebiet von Whistler erstreckt sich über 2 Berge und bietet für jeden unendlich scheinende Möglichkeiten. Während das Whistler Mountain Resort mit Abfahrten mit einer Länge von bis zu 11 Kilometern für alle Könnensstufen und den Familien-Skiurlaub geeignet ist, ist Blackcomb ein Adrenalin-Dorado für sportliche und versierte Skifahrer. Unzählige Bowls mit witzigen und spannenden Bezeichnungen lassen das Herz eines Freeriders höher schlagen. Anders als man es in den Alpen meist kennt, liegt die Baumgrenze deutlich höher und es gibt viele Waldabfahrten. Aber auch steile Rinnen nahe der Gipfel. Wir tasten uns langsam heran und steigern die Schwierigkeit, bis uns dann Locals mit in die richtig spannenden Bowls nehmen.
Man fühlt sich direkt zu Hause in diesem Gebiet. Überall wird man freundlich begrüßt, an den Liften herrscht entspannte Gelassenheit. Hier gibt es kein Gerangel in der Liftschlange, niemand stapft einem über die Ski, so wie man es aus Skigebieten in Österreich kennt. Man stellt sich gesittet in einer der Schlangen, die auf den Lifteinstieg zuführen, an und reiht sich dann im Reißverschlussverfahren ein. Sehr angenehm diese entspannte Atmosphäre. Vom Liftpersonal gestaltete Schilder geben Infos zu Wetter und Schneebedingungen und kaum eine Gondelfahrt vergeht ohne neue Bekanntschaften. Die Menschen sind offen, hilfsbereit und möchten ihre Berge von der besten Seite präsentieren. Und man bekommt einiges geboten. Gerade in Sachen Off-Piste hat das Gebiet immer wieder Überraschungen, ohne den gesicherten Bereich verlassen zu müssen. Das Tolle ist, dass man sich auch ohne Guide in anspruchsvolle und spannende Runs stürzen kann und notfalls immer wieder auf präparierte Pisten stößt. Die perfekte Vorbereitung für den eigentlichen Grund, der uns nach Whistler geführt hat: Heliskiing!
Eine Empfehlung eines Bekannten hat uns zu dem Anbieter Whistler Heliskiing geführt. Aber auch Coast Range Heliskiing ist empfehlenswert mit Gruppen von max. 5 Personen, recht günstiger Preisgestaltung und einem tollen Terrain mit Start ab Pemberton.
Auch wenn es etwas teurer ist, haben wir uns bei Whistler Heliskiing für einen kleinen Helikopter entschieden. So sind wir letztendlich nur zu viert plus Bergführer unterwegs und genießen das Privileg, immer den ersten Run im unverspurten Powder zu bekommen. Leider ist das Wetter am Tag der Wahl sehr unbeständig, die Wolken hängen tief und die Sicht ist diffus. Doch gerade jetzt macht sich der kleine Heli bezahlt, denn die großen Helikopter können bei dem Wetter gar nicht fliegen. Nach einem kurzen Shuttle begeben wir uns in die Obhut des besten Piloten der Station und erleben einen unvergesslichen Tag im endlos weiten Gelände. Pulvriger Tiefschnee bis zur Hüfte in diesem schneereichen Winter und ein erfahrener Guide, der auch ohne Sonne für vollen Fahrspaß sorgt, lässt uns fahren, bis die Beine brennen. Zur Stärkung gibt es mitten in der Wildnis ein Picknick, bei dem sich alle Gruppen treffen und von ihren Erlebnissen im Powder schwärmen können. Das Terrain ist wahnsinnig groß, ganz anders als in Europa, wo man nur an ganz wenigen Stellen überhaupt mit dem Helikopter landen darf. In Kanada ist ein riesiges Areal freigegeben zum Heliskiing, so dass auch mehrere Anbieter für ihre Gäste noch unverspurtes Gelände und einsame Berge finden. Zumal es durch den häufigen und intensiven Neuschnee immer wieder aufgefrischt wird. Wir haben durch die eher schlechten Wetterbedingungen nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten, die Whistler Heliskiing zu bieten hat, bekommen und es dennoch schon großartig gefunden! Das lässt den Wunsch wachsen, dieses Gelände mit den riesigen Gletschern und den unendlich vielen Abfahrtsmöglichkeiten noch einmal erleben zu dürfen bei guter Sicht und tollem Wetter.
Der Entschluss steht fest: We will come back!!!

 

Constance Bracht